Bericht des Vorsitzenden
des Kuratoriums

Liebe Leserinnen
und Leser,

mit dem Geschäftsjahr 2021 liegt nunmehr ein weiteres herausforderndes Jahr im Zeichen der Coronapandemie hinter uns. Während diese Krise noch nicht überstanden ist, befinden sich die Menschen bereits in einer neuen Ausnahmesituation: Der Ukraine-Krieg hat unsere Weltordnung verändert und auch bei mir persönlich für Entsetzen gesorgt. Indes nimmt der Konflikt auch Einfluss auf Weltwirtschaft und Kapitalmärkte. Das Kuratorium hat sich umgehend mit dieser Situation befasst. Aktuell sind die Kapitalanlagen der RAG-Stiftung nur im geringen Maße betroffen. Die heute noch nicht absehbaren Auswirkungen wird das Kuratorium weiter intensiv verfolgen.

Im Geschäftsjahr 2021 konnte die RAG-Stiftung erfreulicherweise ihren Auftrag erneut vollumfänglich erfüllen: Das Stiftungsvermögen lag zum Jahresende 2021 bei rund 21 Milliarden Euro. Die 665 Millionen Euro Jahreserfolg wurden den Rückstellungen zur Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben zugeführt. Weitere 27 Millionen Euro kamen Förderprojekten aus Bildung, Wissenschaft und Kultur zugute. Es zeigt sich also einmal mehr: Auf die RAG-Stiftung ist Verlass.

Im Jahr 2021 befassten sich die 14 Mitglieder des Kuratoriums in den Sitzungen am 10. Mai und 29. November eingehend mit der Lage und den Belangen der Stiftung. Erfreulich war, dass die Novembersitzung – nach COVID-19-bedingten Telefon- und Videokonferenzen – wieder physisch stattfinden konnte.

Der Vorstand hat das Kuratorium über aktuelle Themen informiert; alle erforderlichen Beschlüsse wurden vom Kuratorium gefasst. Diese betrafen unter anderem den Konzern- und Jahresabschluss, die Entlastung des Vorstands für das Jahr 2020 sowie die Zielvereinbarungen des Vorstands, die zum ersten Mal ein ESG-Ziel beinhalten. Weiterhin wurde der Wirtschaftsplan für das Jahr 2022 genehmigt. Hervorheben möchte ich die Genehmigung eines Sonderbudgets für die Opfer der Flutkatastrophe 2021. Dass sich die RAG-Stiftung in dieser besonderen Notlage in alter Tradition des Steinkohlenbergbaus mit einer Spende in Höhe von einer Million Euro eingebracht hat, begrüßt das Kuratorium ausdrücklich.

Der Stiftungsvorstand hat das Kuratorium sowohl in Sitzungen als auch anhand der Quartalsberichterstattung über alle die RAG-Stiftung betreffenden Entwicklungen informiert. Einen Schwerpunkt der Berichterstattung bildeten die diversifizierten Kapitalanlagen und der weiter voranschreitende Vermögensaufbau. Ebenso ihre strategischen Beteiligungen, allen voran die Evonik Industries AG, die unter anderem bei der BioNTech-Impfproduktion durch Zulieferung der notwendigen Lipide einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leistet. Ebenfalls Gegenstand der Berichterstattung war die RAG Aktiengesellschaft. Hierbei lag der Blick auf den Rückzugsprozessen, der wasserrechtlichen Genehmigungslage und ihrem Beitrag zum Generationenprojekt der Emscher-Renaturierung. Der Vorstand berichtete ferner über die sehr erfolgreiche Geschäftsentwicklung der Vivawest GmbH sowie über die RSBG SE und ihre neue Geschäftsführung. Eine vertiefte und detaillierte Auseinandersetzung mit den diversifizierten Kapitalanlagen, der Anlagestrategie und dem Risikomanagement der Stiftung erfolgte in der jährlichen Sitzung des Finanzkreises des Kuratoriums.

Das Kuratorium ließ sich durch den Vorstand außerdem die beeindruckende Erfolgsbilanz der zahlreichen Förderprojekte aus Bildung, Wissenschaft und Kultur erläutern und auch wieder über Fragen der Corporate Governance und Compliance-Strukturen im Stiftungskonzern informieren. Darüber hinaus stand ich auch zwischen den Sitzungen mit dem Vorstand im regelmäßigen Dialog.

Im Kuratorium waren im Verlauf des Jahres drei neue „geborene“ Mitglieder zu begrüßen: Ministerpräsident Hendrik Wüst, Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck. Ich danke den ausgeschiedenen Mitgliedern Armin Laschet, Olaf Scholz und Peter Altmaier für ihre langjährige, erfolgreiche Tätigkeit im Kuratorium der Stiftung und freue mich auf die weitere gemeinsame Arbeit im neuen Kreis. Des Weiteren bedanke ich mich bei Barbara Schlüter, die zum Jahresende aus dem Kreis des Kuratoriums ausgeschieden ist.

Im Namen des Kuratoriums möchte ich auch wieder dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der RAG-Stiftung für ihre engagierte und erfolgreiche Tätigkeit danken.

Mit einem freundlichen Glückauf

Ihr

Dr. Jürgen Großmann
Vorsitzender des Kuratoriums der RAG-Stiftung

© Oliver Pracht