Statement des
Vorstands­vorsitzenden

Liebe Leserinnen und Leser,

„Krisenmodus“ ist das Wort des Jahres 2023. Der Ausnahmezustand sei zum Dauerzustand geworden, begründet die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache ihre Wahl. Und tatsächlich ist die Liste der akuten Probleme weltweit länger geworden. Zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, zu Energiekrise und andauerndem Kampf gegen den Klimawandel sind neue Themen hinzugekommen: Inflation und Staatsverschuldung. Der Nahostkrieg und die Wehrhaftigkeit unserer Demokratien. Ein wachsender Bildungsnotstand und die sinkende Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Alles das sind Entwicklungen, die wir im Jahr 2023 auch bei der RAG-Stiftung gespürt haben.

In diesem Umfeld hat sich einmal mehr gezeigt, dass die beste Risikovorsorge gegen volatile Märkte und konjunkturelle Schwankungen in einer breiten Diversifizierung liegt. Das Vermögen der RAG-Stiftung verteilt sich auf eine Vielzahl unterschiedlicher Regionen, Märkte und Anlageklassen. So konnten wir Verluste aus einzelnen Investments durch Gewinne an anderer Stelle überkompensieren. In der Folge hat die RAG-Stiftung ihr für das Gesamtjahr 2023 angestrebtes Ergebnisziel von 287 Millionen Euro mit knapp 400 Millionen Euro sogar übertreffen können.

Dieser Erfolg ist gleich dreifach wichtig: Weil er uns hilft, unserem Kernauftrag, der Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben des deutschen Steinkohlenbergbaus, zuverlässig nachzukommen. Weil er zusätzlichen Mehrwert schafft in der Förderung von Bildung, Wissenschaft und Kultur in den ehemaligen Steinkohlenrevieren. Und weil er ein Gradmesser dafür ist, dass sich das privatrechtliche Stiftungsmodell auch noch unter den schwierigsten Vorzeichen bewährt.

Auch wenn wir uns alle eine schnelle Rückkehr zur Normalität jenseits multipler Herausforderungen und ungelöster Konflikte wünschen, ist sicher noch einiges an Geduld gefragt. Für die Stiftung gilt unterdessen: Unser Wort des Jahres heißt „krisenfest“.

In diesem Sinne: Bleiben Sie zuversichtlich!

Bernd Tönjes
Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung

©Jens Nieth